Was ist zu beachten, wenn sich ein Unternehmen von einzelnen Personen trennt?
Von großer Wichtigkeit bei einem geplanten Stellenabbau ist das Timing in der Kommunikation. Also eine überlegte strukturierte Vorgangsweise, um die oft rasch auftauchenden Gerüchte und die dadurch bedingte Unsicherheit bei den Mitarbeitenden zu vermeiden. Zu einem fairen Trennungsprozess gehört eine direkte Kommunikation der Entscheidungen durch die Vorgesetzten bzw. Führungskräfte und eine transparente Struktur bei der Vorbereitung und Durchführung der Trennungsgespräche. Eine mangelhafte Vorbereitung und Durchführung haben negativen Einfluss auf das Betriebsklima, hemmen die Produktivität der verbleibenden Mitarbeitenden und enden nicht selten in teuren Rechtsstreitigkeiten.
Was ist zu beachten, wenn sich ein Unternehmen von ganzen Teams oder Standorten trennt?
Im Kontext der Prozessberatung für Unternehmen bei der Vorbereitung und Umsetzung von Outplacements richten wir ein besonderes Augenmerk auf die verbleibende Belegschaft. Gerade in der emotional aufgeladenen Situation rund um den Stellenabbau kann es vorkommen, dass das Management und/oder die HR-Verantwortlichen und Führungskräfte die verbleibende Belegschaft nicht mehr bzw. zu wenig am Radar haben. Ein Fehler, der unbedingt vermieden werden muss. Mit der nötigen Umsicht und dem Bemühen um einen fair gestalteten Trennungsprozess gelingt es fast immer, die Motivation und Identifikation der verbleibenden Belegschaft mit dem Unternehmen zu erhalten.
Mit dieser entsprechenden Umsicht lässt sich auch die Negativpropaganda durch Medien, Betroffene, Kunden sowie Banken und Lieferanten vermeiden. Sie verhilft zudem zur Stärkung der Glaubwürdigkeit des Managements und stärkt die Unternehmenskultur durch gelebte Wertschätzung. Nicht zuletzt trägt diese Vorgangsweise auch zum Erhalt der Motivation der verbleibenden Belegschaft und damit zum Erhalt des guten Arbeitsklimas und Unternehmensimage bei.
Aktueller Trend: Ein neuer Job im selben Unternehmen
In den letzten Jahren konnte vermehrt beobachtet werden, dass Unternehmen anstatt zu kündigen bei Vorhandensein eines entsprechenden Profils der betroffenen Mitarbeitenden zunächst unternehmensintern nach Lösungen gesucht haben. Also, ob im Idealfall im selben Unternehmen eine geeignete Jobmöglichkeit besteht. Von einem großflächigen Trend zu sprechen wäre vielleicht etwas überzogen, aber bedingt durch den in vielen Branchen herrschenden Fachkräftemangel prüfen viele Unternehmen zunächst den internen Bedarf und alternative Einsatzmöglichkeiten in anderen Abteilungen, bevor Kündigungen ausgesprochen werden. Im Idealfall können Mitarbeitende bei entsprechendem Bedarf im eigenen Unternehmen direkt in eine andere Abteilung wechseln. Fallweise werden die für den neuen Tätigkeitsbereich fehlenden Kompetenzen durch interne Schulungen vermittelt oder die betroffenen Personen absolvieren zur Aufqualifizierung ein entsprechendes Schulungsprogramm bei einem externen Kursanbieter.