17.10.2012

Erschienen im Salzburger Ultimo im Oktober 2012

Wie man den Übergang zwischen Schule und Beruf erfolgreich meistert

Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Salzburg mit rund 3,0 % im EU-Vergleich sehr gering. Trotzdem erfüllt sich nicht für alle Jugendliche der Wunsch nach dem Traumjob ohne professionelle Hilfe.

Ausreichend Lehrstellen vs. mangelnde Basisqualifikationen
Obwohl ein großes Angebot an Lehrstellen zur Verfügung steht, werden Jugendliche wegen fehlender Basisqualifikationen oder schwacher Schulleistungen von Unternehmen häufig abgelehnt. Jugendliche haben laut Einschätzung von ExpertInnen und AusbilderInnen in erster Linie bei den Grundtechniken Rechnen, Schreiben, Lesen Aufholbedarf. UnternehmerInnen klagen über fehlende soziale Umgangsformen (Grüßen, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit) bzw. unrealistische Einschätzung beruflicher Anforderungen. So bleiben auch in Salzburg immer öfter Lehrstellen mangels „qualifizierter“ BewerberInnen unbesetzt.

Unzufriedene Jugendliche?
Jugendliche ihrerseits beklagen, dass es nicht genügend passende Lehrstellen gebe und dass Unternehmen oftmals recht fixe Vorstellungen von einem Lehrlich hätten, denen sie nicht sofort gerecht werden können. Selten verfügen sie außerdem nach der Schule über Klarheit bezüglich eigener Stärken, Fähigkeiten und Interessen. Fehlende Skills wie Durchhaltevermögen, Bereitschaft auch schwierige Situationen zu meistern, Konfliktfähigkeit oder grundsätzlich Autoritäten anzuerkennen werden oft erst am Übergang zum Beruf sichtbar und führen zu erheblichem Frust.

Motivation und Qualifikation sind lernbar!
Durch geeignete Programme, wie sie in berufsorientierten Jugendmaßnahmen angeboten werden, können diese Defizite jedoch behoben werden. Auch ausgrenzungsgefährdete Jugendliche mit schwierigen Voraussetzungen können bei entsprechender Förderung Erfolge im Berufsleben verzeichnen.

Verena Schaber von dieBerater® beschreibt ihre Arbeit mit Jugendlichen in den laufenden Maßnahmen:
„Nach einem ausführlichen Erstgespräch, welches die/den Jugendliche/n selbst und ihr/sein gesamtes Umfeld in Betracht nimmt, ist die Stabilisierung sowie die Arbeit an möglichen Perspektiven, um dem Endziel berufliche Qualifikation/Integration näher zu kommen, unser Fokus.
Wir konzentrieren uns vorwiegend auf die Stärkung der persönlichen Ressourcen. Gemeinsam mit den Betroffenen und weiteren NetzwerkpartnerInnen arbeiten wir an einer Lösung. Außerdem werden Hilfestellungen zur Entwicklung neuer Denkmuster bzw. beruflicher Alternativen gegeben. Auch der betrieblichen Seite bieten wir begleitende Coachings zur Integration der jugendlichen MitarbeiterInnen an. Nicht nur der soziale Aspekt dieser Arbeit, sondern auch die demographische Entwicklung am Arbeitsmarkt sind uns dabei ein Ansporn, die Wünsche und Bedürfnisse aller – Jugendliche wie Unternehmen – zu berücksichtigen und den „gap“ am Arbeitsmarkt zu schließen.“