05.02.2013

Erschienen im Magazin TRAINING, Ausgabe 8/2012

»Mit 75 – was wollen Sie über Ihr Leben sagen?«, …
… fragt der Coach die 29-jährige Führungskraft. Wie die Generation Y mit Coaching umgeht, welche Themen vorgebracht werden und welche Erwartungen und Ziele es gibt, erfragte Christine Wirl.

Oliver M., 29, ist eine junge Führungskraft in einem mittelständischen Unternehmen. Er ist ja im Großen und Ganzen zufrieden, aber trotzdem will er mehr, er weiß nur nicht genau, was er will und was ihn treibt. Auch über das »Wohin« ist er sich nicht im Klaren. Im Lande bleiben oder dem Ruf des Auslandes folgen? Es nagt die Frage an ihm: »War das schon alles?« Auf die Idee, ein Coaching in Anspruch zu nehmen, brachte ihn sein unmittelbarer Vorgesetzter, der die Lage, in der sich Oliver M. befindet, erkannt hat und ihn unbedingt fördern möchte.
Denn er weiß, Oliver M. gehört der Generation Y an und da gelten ganz besondere Gesetze. Die Generation ist einerseits selbstbewusst, hat aber oftmals noch nicht den richtigen Platz, die passende Identität, im Leben gefunden. Und das macht ihnen Probleme. Aufgrund einer oft hierarchielosen Familienstruktur, in der das Kind manchmal einen unangemessenen Platz erhielt, fühlen sie sich allen Chefs oder auch Älteren gegenüber gleichwertig und können mit Kritik schlecht umgehen. (Siehe Generation Y, TRAiNiNG 7/12.)
Vertreter dieser Generation kommen gerne ins Coaching – insbesondere, wenn sie mit Führungsaufgaben betraut wurden. Sie hoffen, durch Coaching neue Perspektiven entwickeln zu können. Luzia Fuchs-Jorg (Geschäftsführerin kick off Management Consulting): »Sie sind meist bestens vorbereitet und haben klare Ziele, wozu diese wertvolle Zeit genutzt werden soll. Sie suchen sich selber den Coach aus und gehen hier ganz zielgerichtet vor. Sie erwarten vom Coach hohe Professionalität und möchten immer auf gleicher Augenhöhe sein.«
Werden im Coaching Lösungen herausgearbeitet, werden diese oft akribisch umgesetzt. Es entstehen Aha-Effekte – und aus den Lösungen ergeben sich wieder neue Wege. Luzia Fuchs-Jorg: »Im Gegensatz zu Vertretern der älteren Generation geben die Coachees auch Feedback über den Umsetzungserfolg.«

Konrad Fankhauser (stellv. Geschäftsführer dieBerater®) bemerkt: »Die jüngeren Coachingkunden bringen im Schnitt mehr Offenheit und Veränderungsbereitschaft mit in das Beratungssetting. Sie sind neugierig und – abgesehen von der eigenen Problemstellung – oft auch interessiert am Beratungsprozess generell.«

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