Leben und Arbeiten im Gleichgewicht, zum Nutzen aller
Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen Zustand, in dem sich Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang befinden. Es gilt ein ideales Gleichgewicht wischen Beruf, Familie, sozialen Aktivitäten und Freizeit zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Das sollte übrigens auch im Interesse der Unternehmen liegen.
Untersuchungen zeigen, dass der Grad der Zufriedenheit mit der eigenen Work-Life-Balance von vielen Faktoren abhängt, so von der Arbeitsorganisation, von Alter, Geschlecht, Art der beruflichen Tätigkeit und von der Branche. Time Management, Selbstorganisation, das Setzen von Prioritäten im Arbeits- und Familienalltag sind ebenso wichtige Elemente für ein ausgeglichenes und zufriedenes Leben wie das Formulieren von Lebens- und Berufszielen und die Entwicklung von Strategien, um diese zu erreichen.
Ausgeglichene MitarbeiterInnen sind motivierter
In erster Linie ist es natürlich jeder Einzelne selbst, der für seine Lebensqualität verantwortlich ist. Aber nicht nur. Auch die Unternehmen können und sollen einen Beitrag für die Work-Life-Balance der Beschäftigten leisten, indem sie ein Bewusstsein für ihre Bedeutung und die Gestaltungsmöglichkeiten schaffen. Aus ureigenstem Interesse. Denn ausgeglichene MitarbeiterInnen sind motivierte MitarbeiterInnen.
Am besten setzt man bei einer Unternehmenskultur an, die Vorbildwirkung hat. Damit sind auch die HR-Abteilungen gefordert, ein Umfeld zu schaffen, in dem es selbstverständlich ist, dass sich die MitarbeiterInnen auch – und vielleicht gerade – in Krisenzeiten an die Führungskräfte oder die HR-Abteilung wenden, um Unterstützung zu finden.
Work-Life-Balance – ein wichtiges Argument im Kampf um die besten Köpfe
In Zeiten des Fachkräftemangels und dem damit verbundenen Kampf um die besten Köpfe sind Unternehmen, die auf die Work-Life-Balance ihrer MitarbeiterInnen achten, im Vorteil. Gerade junge, gut ausgebildete Kräfte legen höheren Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen privat und beruflich und die Realisierung von Lebenszielen auch abseits der Arbeitswelt. Das Ermöglichen einer Work-Life-Balance, aber auch die Positionierung als familienfreundliche Organisation bringen deutliche Vorteile beim Recruiting und verringern die Fluktuation in der Belegschaft.
Der gesundheitliche Aspekt wie stressbedingte Erkrankungen, Bornout, Überlastung etc. spielen bei Work-Life-Balance Themen eine wichtige Rolle. Forschungsarbeiten, wie zum Beispiel von Karlheinz Sonntag, Leiter der Arbeits- und Organisationspsychologie am Psychologischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg zeigen, dass eine intelligente Verzahnung von Arbeit und Privatleben eine Schlüsselressource für die Verringerung allgemeiner Erschöpfungszustände und für die Erhöhung der Arbeitszufriedenheit ist.
Work-Life-Balance als Ausdruck der Unternehmenskultur
Der Unternehmenskultur, und somit auch dem Management, kommt bezüglich der Work-Life-Balance eine wesentliche Aufgabe zu. Es zeigt sich immer wieder, dass die Wünsche und Vorstellungen von MitarbeiterInnen auf der einen Seite und die Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens auf der anderen in den allermeisten Fällen miteinander in Einklang gebracht werden können. Zum Vorteil für alle. Wenn sich Vorgesetzte auf klare und selbstverständliche Weise für Work-Life-Balance im Unternehmen einsetzen und diese vorleben, ist es für ihre MitarbeiterInnen leichter, selbst Flexibilisierungsangebote des Unternehmens zu nutzen, ohne dadurch Karrierenachteile zu befürchten.